Dichtungen & Profile

Dichtung, Profil, Profildichtung, Dichtungsprofil oder Gummidichtung – es gibt viele Bezeichnungen und doch bedeuten zuletzt alle das Gleiche. Meist handelt es sich um unauffällige, elastische Bauteile, die niemand wahrnimmt. Dichtungen werden häufig erst dann wahrgenommen, wenn sie nicht mehr dichten und Bauteile deswegen ausfallen. Wir unterstützen unsere Kunden von der Entwicklung bis zur Fertigung und denken dabei neben einer wirtschaftlichen Herstellung auch an die einfache und sichere Montage.

Dichtungen im Überblick

Üblicherweise werden drei Arten von Dichtungen unterschieden: Extrudierte, Gestanzte und Geformte. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihren Herstellungsprozess. Die Aufgaben der Dichtungen sind meistens gleich – Dichten, Vibrationen reduzieren und Lärm reduzieren. Welche Dichtung für Ihren Anwendungsfall am besten geeignet ist, diskutieren wir im Einzelfall gerne mit Ihnen persönlich.

Extrudierte Dichtungen

Zweidimensionale Dichtungsquerschnitte (Profile) werden für gewöhnlich extrudiert und als Meterware auf Rolle oder gleich als Zuschnitt geliefert. Die kostengünstige und schnelle Fertigung erlaubt es, Dichtungen in großen Mengen herzustellen. Gleichzeitig sind die Werkzeugkosten eher niedrig anzusetzen. Typische Einsatzbereiche sind extrudierte Türdichtungen, Fensterdichtungen und Rahmendichtungen. Letztere lassen sich in Verbindung mit vulkanisierten Formecken oder durch Verkleben erzeugen. Selbstklebebänder können heiß oder kalt auf die Dichtungsprofile appliziert werden und garantieren eine sichere Montage.

Dichtungsformteile

Dichtungsformteile oder auch Gummiformteile kommen immer dann zum Einsatz, wenn es bauraumbedingt notwendig ist, weil zweidimensionale Dichtungsquerschnitte nicht mehr genügen. Da sich die teilweise sehr komplexen Dichtungen nicht extrudieren lassen, müssen diese in Formen vulkanisiert werden. Klassische Formteile sind Durchführungstüllen für Kabel, Gummifaltenbälge, Manschetten oder Formecken für Rahmendichtungen. Die Werkzeugkosten hierfür sind meist überschaubar.

Gestanzte Dichtungen

Gestanzte Dichtungen zeichnen sich durch eine einfache, zweidimensionale Geometrie aus. Neben dem Abdichten werden sie oftmals auch zur Dämpfung und Schwingungsreduktion eingesetzt. Die Materialstärke liegt für gewöhnlich zwischen 1,0 – 6,0 mm. Der Einsatz von Moosgummi und Zellkautschuk ist weit verbreitet, vorzugsweise in Kombination mit einer Selbstklebefolie. Zum Stanzen wird ein Stanzwerkzeug benötigt – die Kosten amortisieren sich schnell über die Stückzahl. Kleinere Stückzahlen können preiswert mit Wasserstrahlschneiden produziert werden.

Auswahl extrudierter EPDM Dichtprofile
Gummitüllen und Gummistöpsel aus EPDM CR NBR
gestanzte Dichtringe

Spezielle Ausführungen:

  • Moosgummidichtung / Zellkautschuk
  • gewebeverstärkt / Metalleinleger
  • selbstklebende Dichtungen
  • beflockte Dichtungen
  • Gleitdichtungen (Gleitlack)

Spezielle Ausführungen:

  • Moosgummidichtung / Zellkautschuk
  • eingelegte Metallteile
  • selbstklebende Dichtungen
  • beflockte Dichtungen
  • Gleitdichtungen (Gleitlack)

Spezielle Ausführungen:

  • Moosgummidichtung / Zellkautschuk
  • UL-zertifiziert
  • selbstklebend
selbstklebende Dichtprofile EPDM

Selbstklebende Dichtungssysteme: Funktionsverklebung vs. Montagehilfe

Bei selbstklebenden Dichtungen wird zwischen Funktionsverklebungen und reinen Montagehilfen unterschieden. Funktionsverklebungen müssen über die gesamte Produktlebensdauer zuverlässig kleben, was zu deutlich höheren Ansprüchen an den Kleber führt. Montagehilfen dienen rein der besseren Montierbarkeit. Nach der Montage hat die Verklebung keine weitere Funktion.

Beflockte Dichtungen

Durch die elektrostatische Beflockung von Dichtungen und Profilen wird die Reibung zwischen dem Profil und z.B. einer Fensterscheibe reduziert, obgleich die Dichtwirkung erhalten bleibt. Des Weiteren werden die herstellungsabhängigen Toleranzen durch die Beflockung ausgeglichen.

beflockte Dichtprofile
verschweißte Dichtprofile - Methoden im Vergleich

Herstellung von Ringen und Rahmendichtungen

Profile können mit unterschiedlichen Methoden auf Stoß miteinander verbunden werden. Auf diese einfache Art und Weise können Rahmen und Ringe aus Dichtungen erzeugt werden. Je nach Anforderung und Stückzahl beraten wir unsere Kunden und empfehlen die wirtschaftlichste Variante.

  1. Fügestelle mit EPDM-Folie geklebt
  2. Fügestelle geklebt
  3. Fügestelle mit PE-Folie verschweißt
  4. Fügestelle vulkanisiert

Entwicklung von Dichtungen und Profilen

Bereits seit über 25 Jahren entwickeln und fertigen wir Dichtungen und Gummiformteile für anspruchsvolle Kunden, überwiegend aus der Automobilindustrie. Mit moderner CAD-Software (Creo 3.0) können wir Dichtungen auch für große Baugruppen präzise auslegen. In effizienter Zusammenarbeit mit unseren Kunden finden wir eine wirtschaftliche Lösung und setzen diese dann schnellstmöglich um.

Gerne beraten wir Sie auch zu selbstklebenden und beflockten Dichtungen. Mit Sicherheit finden wir auch für Ihren Anwendungsfall ein passendes Klebeband, welches nach Bedarf kalt oder auch heiß appliziert werden kann.

Dichtprofil EPDM Zeichnung

Toleranzen in der Gummitechnik

Will man elastische Gummibauteile gerade wegen ihres hohen Verformungsvermögens einsetzen, wirkt sich diese Eigenschaft in der Herstellung nachteilig aus. Gummiteile können nicht mit den gleichen Toleranzen hergestellt werden, mit denen sich Frästeile herstellen lassen. Wir fertigen unsere Gummiteile nach ISO 3302-1.

Typische Materialien für Dichtungen

  • EPDM
  • TPE
  • CR
  • FKM/FPM (Viton)
  • Moosgummi
  • Zellkautschuk
  • Materialmix
  • PVC
  • Silikon
  • NBR
  • NR

Unterschied zwischen Moosgummi und Zellkautschuk

Optisch sind sich Moosgummi und Zellkautschuk sehr ähnlich und werden aus den gleichen Rohstoffen hergestellt – häufig aus EPDM, CR, NR, NBR und SBR. Die Unterschiede sind im Inneren der Zellstruktur verborgen. Bedingt ist dies durch die unterschiedlichen Herstellungsverfahren. Moosgummi ist aus getriebenem Gummi, hat offene Zellen und eine dichte Außenhaut. Ist die Außenhaut erst einmal beschädigt, kann Wasser in die offene Zellstruktur eindringen, vergleichbar mit einem Schwamm. Zellkautschuk hat hingegen keine Außenhaut, wodurch die Oberfläche leicht beschädigt werden kann. Durch die poröse aber geschlossenzellige Struktur kann Wasser nicht eindringen.

Dichtungen aus Moosgummi und Zellkautschuk dichten am besten bei einer Bauteil-Kompression von 30 bis 50 %.

Materialeigenschaften wichtiger Elastomere

MaterialNatur-KautschukStyrol-Butadien-KautschukEthylen-Propylen-Dien-KautschukIsobuten-Isopren-KautschukChloropren-KautschukEpichlorhydrin-KautschukAcrylnitril-Butadien-KautschukHydrierter Acrylnitril-Butadien-KautschukEthylen-Acrylat-KautschukFluorkautschukSilikonFluormethyl-Polysiloxan
KurzbezeichnungNRSBREPDMIIRCRECONBRHNBRAEMFPM / FKMVMQ / MVQFVMQ
Härtebereich Shore A30-9035-9030-9030-8025-9040-9030-9545-9840-9040-9030-8530-80
Therm. VerhaltenKälteflexibel bis °C-55-30-50-60-40-40-30-45-30-20-55-55
max. Dauereinsatz bis °C80100130130100130110150150200210190
BeständigkeitBenzin----------++++++--+++--+++
Mineralöl bei 100 °C----------++++++++++++++++++++
Säuren--++++++++++++++++++++-+
Laugen++++++++++++++---+--+++--+
Wasser (bei 100 °C)----++++++++++++++++++++
Witterung und Ozon--+++++++++--++++++++++++++
UV--++++--+++++++++++++
Gasundurchlässigkeit----++++++++++++++---+
Lebensmitteleignungjajajajajaneinjaneinneinjajaja
+++ausgezeichnet-befriedigend
++sehr gut--schlecht
+gut---ungenügend

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